in aller gebotenen Kürze – und ohne Anspruch auf Vollständigkeit, da diese gar nicht möglich ist:

Basisdemokratie ist für mich ein Oberbegriff. Er bezeichnet diejenigen Demokratieformen (Herrschaftsformen des Volkes in seiner Gesamtheit), die durch die Organisation politischer Willensbildungs-, Entscheidungs- und Kontrollprozesse von unten (Volk) nach oben (Regierungen) gekennzeichnet sind.

Zu ihren Erscheinungsformen (in Theorie und Praxis, in Vergangenheit und Gegenwart) gehören Rätedemokratie, Direkte Demokratie, Partizipative Demokratie, Plebiszitäre Demokratie.

Basisdemokratie steht selbstredend entschieden gegen alle Formen undemokratischer Herrschaftsausübung in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Basisdemokratie ist daher der konsequenteste Gegenentwurf zu allen Formen diktatorischer, aristokratischer, autoritärer, totalitärer, autokratischer, insbesondere auch faschistischer, nationalsozialistischer, stalinistischer Herrschaftsformen.

Basisdemokratie steht aber idealtypisch auch in Konkurrenz zu den vielen Ausprägungen repräsentativer Demokratie, in der die einmal (vom Volk, direkt oder indirekt) gewählten Repräsentantinnen und Repräsentanten in den Parlamenten und/oder Regierungen nicht oder kaum an den politischen Willen und die politischen Beschlüsse ihrer Wählerinnen und Wähler gebunden sind.

Kennzeichen von Basisdemokratie sind in der Regel folgende Elemente einer Direkten Demokratie:

Bindende Volksabstimmungen und Volksgesetzgebung auf allen politischen Ebenen und in allen wesentlichen Angelegenheiten haben höchste Priorität.

Jederzeitige Wahl-/Neuwahl-/Abwahl-/Nachwahlmöglichkeit politischer Repräsentantinnen und Repräsentanten (nicht nur Wahl alle 4 oder 5 Jahre!)

Imperatives Mandat: die gewählten politischen Vertreterinnen und Vertreter bzw. Delegierten sind an die Beschlüsse und den politischen Willen/Autrag der Wählerinnen und Wähler gebunden.

Wirtschaftsdemokratie

Heruntergebrochen auf die Ebene eines Bundeslandes wie Rheinand-Pfalz heißt das z.B.:

Volksabstimmung und Volksgesetzgebung auf allen Ebenen und in allen zentralen Angelegenheiten!

Direktwahl von MinisterpräsidentIn und Landesregierung!

Jederzeitige Abwahl- und Neuwahlmöglichkeit der Mitglieder von Landesregierung und Landesparlament! (imperatives Mandat)

Paritätisch besetzte Wirtschaftsräte auf allen Ebenen (Kommune, Kreis, Region, Land)!

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Sehr Hintergründiges zum Thema Demokratie als Herrschaftsform findet sich u.a. bei:

Prof. Dr. Rainer Mausfeld, Die Angst der Machteliten vor dem Volk, Demokratie-Management durch Soft Power-Techniken